Die Akte Necropolis - Horror Factory ; 21 by Oliver Buslau

Die Akte Necropolis - Horror Factory ; 21 by Oliver Buslau

Autor:Oliver Buslau [Buslau, Oliver]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783838751016
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2014-03-21T23:00:00+00:00


9

Leon folgte ihm – durch die Gänge bis zu der Tiefgarage, wo der Wagen wartete. Kaum war er eingestiegen, begann dasselbe Spiel wie am Morgen. Die Scheiben wurden schwarz, und sie klarten erst wieder auf, als sie am Ziel waren. Der Mann verabschiedete sich nicht von ihm, sondern fuhr einfach davon.

Als Leon das Haus betrat, kam es ihm vor, als kehrte er von einer langen Reise zurück. Und jetzt hatte er endgültig das Gefühl, nur geträumt zu haben.

Eine seltsame Handschrift, aus der das Bild einer Stadt entsteht.

Eine Professorin mit magischen Fähigkeiten.

Eine Wendeltreppe, die einfach verschwindet.

Oder ich habe sie in der Hektik nicht gefunden, dachte er. Und Professorin Walden liegt immer noch da in ihrem Blut. Und ist einen schrecklichen Tod gestorben. Weil ich sie nicht gerettet habe.

Hatte sie sich wirklich selbst erschossen?

Warum hätte sie das tun sollen? Sie hatte auf Leon nicht im Geringsten traurig, depressiv oder auch nur nachdenklich gewirkt.

Morgen werde ich es wissen, schwor er sich. Morgen, wenn ich einen klaren Kopf habe, werde ich die Wendeltreppe wiederfinden. Ich werde darauf bestehen, dass der Chauffeur noch einmal mit mir zusammen dort hingeht. Ich hätte mich nicht so leicht abwimmeln lassen sollen.

Was wusste dieser Helfer schon, wer in dem Archiv arbeitete?

Plötzlich hatte Leon Sehnsucht nach Sarah. Er musste unbedingt mit ihr sprechen. Jetzt sofort. Er nahm das Telefon und holte ihre Handynummer aus dem Speicher. Er wählte, und sofort kam die Ansage, dass sie nicht zu erreichen war. Kein Wunder. Sarahs Sendung begann in zwei Stunden. Jetzt war die heiße Phase der letzten Vorbereitungen.

In der Küche schmierte er sich ein Brot, biss hinein. Aus dem Kühlschrank nahm er ein Bier, doch dann stellte er es wieder zurück und ging stattdessen an die kleine Hausbar im Wohnzimmer. Dort stand immer noch die Flasche Whisky, die Sarah von irgendwem geschenkt bekommen hatte.

Der Alkohol auf fast nüchternen Magen sorgte für ein Stechen im Bauch, auf das ein wohlig-schummriges Gefühl folgte.

Wenn Leon am Abend Sarah sehen wollte, schaltete er immer den Fernseher ein. Da die Sendung noch nicht angefangen hatte, blieb ihm nur eine andere Möglichkeit: das Internet. Dort gab es kurze Videos von den Vorbereitungen des Redaktionsteams. Ein kleiner Trost, aber immerhin.

Als er mit dem Glas in der Hand sein Zimmer im Keller betrat, spürte er endlich so etwas wie Entspannung. Das war seine Welt, die ihm Geborgenheit gab.

Er schaltete den Computer an, und dabei fiel ihm ein, dass die ganze Sache mit dem Job ihm ja helfen sollte, Stoff für ein Schreibprojekt zu finden. Das wird es. Das wird es garantiert. Schon der erste Tag hat dafür gereicht. Eigentlich kann ich wieder kündigen. Ich habe, was ich wollte.

Er rief die Seiten des Senders auf, für den Sarah arbeitete. Er fand die Videos zwischen Meldungen des Tages. Eine Nachricht stach ihm ins Auge. Sie trug eine blutrote Überschrift:



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